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Sammeln Sie Ihre Lebensmomente richtig

Was darf eine Autobiografie? Und wie sollte sie sein? Die Antwort lautet jeweils: Alles. Am besten ist sie spielerisch, traditionell und experimentell zur gleichen Zeit. Klingt kompliziert, ist es aber nicht – lassen Sie es einfach laufen. Sie werden von sich überrascht sein. Eigentlich hängt alles von Ihnen und Ihrem Geschmack ab.

Egal, wie Sie schreiben oder wen Sie schreiben lassen – am Anfang steht immer das Sammeln von Material. Der wohl eher seltene Idealfall ist der Autobiograf, der schon sein halbes Leben Briefe, Tagebücher, Notate gesammelt hat – um eines Tages seine Autobiografie zu schreiben.

Für alle anderen heißt es, das Material zusammensuchen, das (noch) verfügbar ist. Haben Sie keine Angst vor Lücken: Alles können Sie sowieso in kein Buch packen. 

Aktiver Sportler

Wenn Sie früher aktiver Sportler waren, schauen Sie im Archiv Ihrer Tageszeitung nach; die hat bestimmt noch Artikel über Sie. Die Gründung Ihres Unternehmens stand sicher ebenso in der Zeitung wie Ihre Erfolge als Unternehmer. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Eine wunderbare Gelegenheit, ins eigene Leben zu tauchen, sind Fotoalben. 

Schreiben Sie zu den wichtigsten Bildern kurze Texte, die erzählen, was darauf zu sehen ist und wer, in welcher Situation das Foto entstanden ist und alle Hintergründe, die Ihnen noch einfallen.Idealerweise auch die Gefühle, die Sie hatten, als das Foto entstand.

Wenn Sie alles beisammen haben, was Speicher, Keller und Archive hergaben, strukturieren Sie das Material.

Strukturieren Sie

Allerdings: Wenn Sie das Material strukturieren, denken Sie an die Prämisse, die Botschaft Ihres Buches (siehe dort). Danach sollten Sie alles ausrichten.

Eine gute Idee ist es, an dem Tag, an dem Sie Ihre Reise zu sich starten, also an Ihrem autobiografischen Buch schreiben, ein Tagebuch zu beginnen. Teilen Sie ihm alle Ihre Gefühle mit, die Sie in dieser Phase überwältigen. Es ist eine spannende Erfahrung, die Ihnen auch beim Schreiben Ihres Buches hilft.

Natürlich werden Sie Löcher im Material feststellen. Schließen Sie sie, indem Sie in die betreffende Zeit meditieren und aus Ihrer Erinnerung das heraus filtern, was fehlt. Bleiben immer noch Lücken und finden Sie keine Zeitzeugen, die Ihnen helfen können, überlegen Sie, ob der Aspekt tatsächlich wichtig für das Buch ist. Wenn Sie etwa Ihre erste eigene Urlaubsreise mit dem klapprigen VW Käfer nach Dänemark nicht mehr so richtig zusammenbekommen – vielleicht reicht für Ihre Erinnerung 40 Jahre später ja, dass es Sommer war, sie zwei Wochen durch Dänemark getuckert sind (mit ihrem damaligen Freund Peter) und auf Campingplätze gezeltet haben. Für eine kurze Erwähnung im Buch reicht das vermutlich. Wenn Sie allerdings eine Anekdote beisteuern können, dass Sie und Peter den R4 zweier schwedischer Studentinnen aus einem Graben gezogen haben, ist das besser; es zeigt nämlich, dass Sie anpacken, wenn es darauf ankommt, was als Unternehmer sicher eine entscheidende Charaktereigenschaft, also hilfreich ist.

Meditieren Sie

Als nächstes vertiefen Sie Ihre Meditation. Sie schreiben sich wichtige Begriffe aus Ihrem Leben auf einen Zettel – Eigenschaften, die Sie mögen oder verachten, wichtige Menschen, die Sie kennen oder kannten, die Sie mochten oder eben auch nicht; Orte, Räume, Musikstücke, Kunst, Nahrungsmittel, Getränke, Urlaubsorte, Wetter, das Sie mögen, Tiere, Bücher und so weiter.

Nehmen Sie sich immer nur einen Begriff für einen Tag vor und versenken Sie sich so oft Sie können in seine Gegenwart. Erkunden Sie den Begriff in allen Einzelheiten. Schreiben Sie auf, was Ihnen dazu einfällt. Sie können daraus eine Prosaerzählung in Ihrer Autobiografie machen (was ich mag, was ich nicht mag, was mich weiterbrachte, was mich behinderte). Oder Sie basteln daraus einen Selbstbefragungsbogen mit Ihren Antworten.

Ihre Reise

Das lässt sich steigern, wenn Sie wollen – indem wir Ihnen noch ergänzende Fragen stellen.

Sie sehen: Mit der Autobiografie beginnen Sie einen spannende Reise zu sich selbst. Sie lernen vielleicht ganz neue Seiten an sich kennen; oder Seiten, deren Existenz Sie erahnten, aber nicht beachteten. Auch, wenn es anstrengend zu werden scheint, Sie sind nicht alleine – lassen Sie uns die Reise zusammen antreten.

Der Autor

Klaus Krüger - Autobiographie, Biographie

Klaus Krüger

Für den Journalist ist das Schreiben seit jeher eine echte Leidenschaft. Am liebsten beschäftigt er sich dabei mit Menschen.

Mehr über ihn erfahren.

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