Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Schreiben Sie Briefe – an sich selbst

Schreiben Sie Briefe – an sich selbst

Briefe sind einigermaßen aus der Mode gekommen. Das ist schade – denn die schnellen Medien mit ihren verstümmelten Textschnipseln können einen guten Brief bei weitem nicht ersetzen. Wenn Sie eine Autobiografie schreiben wollen – beginnen Sie doch einmal mit Briefen an sich selbst.

Ein Brief hat etwas Meditatives – Sie setzen sich hin und überlegen erst einmal gründlich, ehe Sie schreiben.Das hebt sich schon einmal wohltuend von all den hastigen Textbotschaften der Social-Media-World ab. Wahrscheinlich wäre die Welt in einem besseren Zustand, wenn wir Briefe statt Textschnipsel schicken würden.

Briefe an sich selbst

Wie dem auch sei: Schicken Sie sich Briefe. Erzählen Sie von sich, Ihren Gefühlen früher und heute, davon, dass Sie jetzt ein Buch über sich schreiben wollen und wie Sie das finden. Und dass Ihnen noch ein par Erinnerungen fehlen – vielleicht kann der Adressat ja helfen. Oder es gibt andere Schwierigkeiten, von denen Sie sich selbst berichten wollen; und die Ihnen viel klarer werden, wenn Sie darüber schreiben; einschließlich der Lösung.

Das Schreiben der Briefe an sich selbst setzt also voraus, dass Sie erst einmal gründlich darüber nachdenken, was sie schreiben wollen und wie Sie es strukturieren. Ein Brief ist etwas anderes als ein hastiges Getippe auf einem Smartphone. Vor allem, wenn Sie ihn traditionell schreiben, mit der Hand auf Papier. Da sollte jedes Wort sitzen, denn löschen können Sie kaum, eher durchstreichen; was aber nicht gut aussieht.

Schicken Sie die Briefe ab

Manche gehen sogar so weit, den Brief an sich selbst auch abzuschicken. Dadurch wird der Abstand zwischen Schreiber und Empfänger noch etwas größer, Sie lesen den Brief mit mehr Distanz und anderen Augen.

Wenn Sie einmal sehen wollen, sie große Briefeschreiber das gemacht haben, lesen Sie einen Klassiker: Plinius, Epistulae. Sehr zu empfehlen.

Eine Variante des Schreibens über sich selbst (in Briefform) ist das Selbstporträt und das Beschreiben dessen, was Sie sehen. Für das Foto reicht ein Selfie.

Und dann schreiben Sie einen Brief an sich und beschreiben, was Sie auf diesem Foto sehen; wie es auf Sie wirkt; welche Gefühle Sie haben, wenn Sie es sehen. Und dergleichen mehr.

Danach ist Ihre Familie dran. Erstellen Sie eine schriftliche Ahnengalerie, auf Grundlage der Fotos, die Sie haben. Oder auch ohne, das geht ebenso. Schreiben Sie auf, was Sie von den Personen wissen, wie sie Sie geprägt haben, welche Gefühle sie ihnen gegenüber haben.

Schnell eingebaut

Alle Briefe an sich, alle Selbstbeschreibungen können Sie natürlich auch in Ihre Autobiografie einbauen – umgearbeitet oder als eigenes Kapitel „Briefe an mich“.

Gab es zu gewissen Zeiten in Ihrem Leben eine bestimmte Musik? Legen Sie sie auf und versetzen sich so in das Damals zurück. Sie werden tief in die Gefühlswelt von früher eindringen.

Wenn Sie eine Zauberformel brauchen zum Erinnern, sagen Sie sich doch: „Daran erinnere ich mich.“ Je mehr Szenen Sie aus Ihrer Erinnerung hervorholen, desto besser.

Nehmen Sie alles, wie es kommt. Ordnen und nach der Prämisse ausrichten können Sie es später.

Sie sehen, autobiografisches Schreiben ist eine intensive Reise zu sich selbst. Sie werden Dinge erleben, die Sie nicht für möglich gehalten haben.

Der Autor

Klaus Krüger - Autobiographie, Biographie

Klaus Krüger

Für den Journalist ist das Schreiben seit jeher eine echte Leidenschaft. Am liebsten beschäftigt er sich dabei mit Menschen.

Mehr über ihn erfahren.

error: Content is protected !!
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner